Parkanlage

Als alter Ritterburgstandort mit erstmaliger Erwähnung im 12. Jahrhundert ist der Kees'sche Park eine Liegenschaft mit reichhaltiger und interessanter Vergangenheit.

Der heutige Park hat noch immer viele Strukturen und Spuren dieser Vergangenheit und erstreckt sich in seinem gepflegten Parkbereich auf ca. 100.000 qm. Durch den umlaufenden Ringgraben ergibt sich ein innerer Bereich des Parks, in dem sich historisch wie gegenwärtig und auch zukünftig die Gebäudestandorte des Anwesens befinden. Drei Hauptstandorte mit unterschiedlichem Gebäudepotential bilden ein Dreieck in diesem englisch geprägten Landschaftsgarten mit barocken Grundstrukturen.


Heute ist der Kees'sche Park eine Liegenschaft, die widersprechende Landschaftsbauphilosophien des Barock und des englischen Landschaftsgartens zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk auf rund 100.000 qm vereint. Wegeachsen, Platzbildungen, aber auch einzelne Eibengruppen sind stringent vom Barock übernommen, Pflanzen- und Gehölzvielfalt in scheinbar zufällig hingeworfenen Gruppierungen mit teilweise erstaunlichem Seltenheitswert zeugen vom Gedankengut der englischen Gartenarchitektur, die die Natur ins Haus holen wollte statt die Architektur in die Natur zu tragen, wie es der Barock versuchte.

Es gibt herrliche Sichtachsen in diesem Park. Kommt man von Norden durch den schnurgeraden, von Silberpappeln gesäumten Equipagenweg, beeindruckt einen zuerst das mächtige Adlertor in genauer Achse mit der weit dahinter liegenden Martin-Luther-Kirche. Dazwischen lag früher das Herrenhaus und war Teil dieser optischen Inszenierung.

Der Ringgraben hatte einst den rein praktischen Aspekt der Entwässerung und der damit verbundenen möglichen Bebauung in der Auenlandschaft um Leipzig. Teilweise bot er auch Schutz als Wassergraben. Im Barock und bis in das beginnende 20ste Jahrhundert war er vor allem auch gestalterisches Element für das Erleben des Parks. Wasserspiele, aber auch insbesondere die Spiegelung in der Wasseroberfläche, all dessen, was im Park ist und sich dort bewegt, hatte seinen besonderen Reiz. Bis 2015 wird der Ringgraben wieder Wasser führen und somit zum festen gestalterischen Element der Gesamtanlage werden.


Der Park steht heute unter Denkmalschutz, ist Landschaftsschutzgebiet, Sanierungsgebiet und Europäisches Vogelschutzgebiet. Der Park ist tagsüber größtenteils für die Öffentlichkeit zugänglich.